Verbreitungsatlas der Heuschrecken Mecklenburg-Vorpommerns
Der Verbreitungsatlas der Heuschrecken Mecklenburg-Vorpommerns fasst die bisher gesammelten Informationen zur Verbreitung, zur Bestandssituation und zur Lebensweise für die 47 im Land nachgewiesenen Arten zusammen. Neben dem Gesamtareal und der für M-V auf Viertelquadranten beruhenden Verbreitungskarte, werden die Biotopansprüche und Lebensweise, Vergesellschaftungen sowie die wesentlichen Gefährdungsfaktoren aufgezeigt und Schutzmaßnahmen abgeleitet.
Der Atlas wurde durch den Landesarbeitskreis Heuschrecken im Rahmen einer Vereinbarung mit dem Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie erstellt.
Das Werk soll Bildungseinrichtungen und interessierten Bürgern im Land eine bessere Kenntnis der Tierwelt vermitteln. Heuschrecken sind durch die hohe Indikatorfunktion zahlreicher Arten und einer daraus resultierenden Habitatpräferenz für die Bioindikation von großer Bedeutung. Daher dient der Verbreitungsatlas auch als Informationsquelle für ökologische Gutachten und Planungen sowie zur Konzeption von Maßnahmen des praktischen Naturschutzes.

Foto: W. Wranik

Foto: W. Wranik
Durch die Veröffentlichung soll die weitere faunistische Erforschung dieser Insektengruppe angeregt werden, um offene Fragen und Kenntnislücken zur Verbreitung und Biologie beantworten zu können und durch weitere Daten zu untersetzen.
Die dem Buch beigefügten DVD enthält neben ökologischen Steckbriefen Videosequenzen sowie Gesangsbeispiele fast aller Arten. Der gut bebilderte Bestimmungsschlüssel ergänzt die textlichen Beschreibungen und hilft Neueinsteigern sich schnell in diese Insektengruppe einzuarbeiten.
Sumpfschrecke
Die Sumpfschrecke kommt in ganz Mecklenburg – Vorpommern in seggen- und binsenreichen Nasswiesen, Großseggenrieden und an Randzonen von Gräben und Gewässern vor.
Die Lauterzeugung erfolgt bei der Sumpfschrecke durch "Schienenschleudern". Dabei wird die Schiene des Hinterbeines mit ihren Enddornen über die Queradern eines Flügeldeckenfeldes bewegt und unter rascher Streckung des Knies hinausgeschnellt. Dadurch entsteht ein kurzer Klick-Laut. Dieses knipsende, über 20 m weit hörbare Geräusch wird in kürzeren Abständen mehrmals wiederholt und kann von beiden Geschlechtern erzeugt werden.
Roesels Beißschrecke
In Mecklenburg-Vorpommern ist diese Art die häufigste Laubheuschrecke. Besiedelt werden mäßig trockene bis feuchte Lebensräume, wie Ruderalflächen, hochwüchsige Weg-, Wiesen- und Grabenränder sowie auch die Randbereiche von Feldkulturen. Dabei zeigt die als mesophil bis hygrophil geltende Art eine Präferenz für halbhohe, etwas dichtere Vegetationsstrukturen (langgrasige Säume, Hochstauden-fluren).
Der Gesang der Männchen besteht aus einem hohen, oft minutenlangen sirrenden Dauerton. Im Gelände ist die Art dadurch leicht von anderen Beißschrecken zu unterscheiden.