Schadstoffe in Biota

Fische

Für einen Teil der geregelten Stoffe wurden UQN auch bezogen auf Biota (Lebewesen; wie Fische, Krebse und Weichtiere) festgelegt. 2013 wurde ein landesweites Messnetz zur Überwachung von Schadstoffen in Fischen aus Fließ-, Stand- und Küstengewässern konzipiert und im Monitoringprogramm festgeschrieben. Die Ergebnisse der Jahre 2013–2017 sind in einem Bericht zusammengefasst (English Summary).

Grafik Bericht Schadstoffe in Biota

Neuere Ergebnisse liegen mit dem Bericht (inkl. English Summary) über die Jahre 2018-2022 vor. Die Annahme einer flächenhaften Überschreitung der UQN für Quecksilber wird grundsätzlich bestätigt. Allein für den Saaler Bodden kann die beständige Einhaltung der UQN als eine nationale Besonderheit angenommen werden. Bezüglich der polybromierten Diphenylether (PBDE) war mit den verfügbaren Analyseverfahren die Überprüfung der UQN nicht für alle Proben möglich. Mindestens rund die Hälfte der untersuchten Gewässer überschreitet jedoch die UQN. Aktuell teils sehr geringe Konzentrationen bedürfen der Bestätigung. Bis dahin gilt weiterhin die Annahme einer flächenhaften Überschreitung der UQN für PBDE. Für Heptachlor und Heptachlorepoxid sind noch keine gesicherten Aussagen möglich; die Empfindlichkeit der Analytik ist noch unzureichend. Alle anderen UQN werden eingehalten.

WRRL-Schadstoffmonitoring in Fischen 2018–2022 (PDF, 6 MB)

Aus den Küstengewässern liegen langjährige Daten zur Schadstoffbelastung von Muscheln vor. Die Belastung mit Schwermetallen wie Blei, Cadmium, Kupfer und Quecksilber hat abgenommen. Gründe sind u.a. das Verbot von Blei in Kraftstoffen und geringere Einträge aus der Industrie. Die gesetzliche Biota-Umweltqualitätsnorm (UQN) für Quecksilber wurde in Muscheln seit Anfang der 2000er Jahre nicht mehr überschritten.
Bei den organischen Spurenstoffen haben langjährige Produktions- und Anwendungsverbote dazu geführt, dass die Konzentrationen der Chlor-Pestizide, z.B. g-Hexachlorcyclohexan (Lindan) und Dichlordiphenylethan (DDT) und seiner Metaboliten, sowie der polychlorierten Biphenyle (PCB), zum Teil deutlich abgenommen haben. Sie sind aber nach wie vor in den Muscheln nachweisbar und müssen weiterhin überwacht werden. Von der großen Schadstoffgruppe der Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) wurden für die gesetzlich geregelten Verbindungen Benzo(a)pyren und Fluoranthen keine Überschreitungen der UQN festgestellt.

Grafik Flyer Weniger Müll - Mehr Strand
Bericht Schadstoffmonitoring in Muscheln

Schadstoffmonitoring in Muscheln (PDF, 3,44 MB)