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Landesweite Überwachung

Landesweite Radioaktivitätsüberwachung

Seit etwa Mitte der 50er Jahre hat die Bundesregierung eine Reihe von Behörden mit Aufgaben zur Überwachung der Radioaktivität in der Umwelt beauftragt. Daraus sind die Leitstellen des Bundes entstanden, die sich mit der Entwicklung von Probenahme- und Analyseverfahren für die unterschiedlichsten Umweltmedien befassen (z.B. Wasser, Boden, Luft, Nahrungsmittel….). Weiterführende Informationen zu Leitstellen

Mais wird als ganze Pflanze beprobt und analysiert
Mais wird als ganze Pflanze beprobt und analysiert
Foto:  © LUNG440

Als eine Konsequenz aus dem Reaktorunfall in Tschernobyl wurde 1986 für die landesweite Radioaktivitätsüberwachung in der BRD das Strahlenschutzvorsorgegesetz (StrVG) mit einer klaren Aufgabenteilung zwischen Bund und Ländern geschaffen, das im Jahr 2017 in das zur Umsetzung der Richtlinie 2013/59/Euratom des Rates vom 5. Dezember 2013  neu geschaffene Strahlenschutzgesetz (StrlSchG) integriert worden ist.

Nach dem Strahlenschutzvorsorgegesetz (jetzt Strahlenschutzgesetz) sind Einrichtungen des Bundes für die großräumige Ermittlung der Radioaktivität in Luft und in Niederschlägen, die Ermittlung der Radioaktivität in Bundeswasserstraßen, in Nord- und Ostsee und für die flächendeckende Messung der Gamma-Ortsdosisleistung zuständig. Die Bundesländer sind verpflichtet, die Radioaktivität in Lebensmitteln, Tabakerzeugnissen, Bedarfsgegenständen und Arzneimitteln sowie in Futtermitteln zu ermitteln. Sie überwachen weiterhin den Radioaktivitätsgehalt im Trinkwasser, Grundwasser und in oberirdischen Gewässern, die nicht als Bundeswasserstraßen ausgewiesen sind, in Abwässern, Klärschlamm, Reststoffen und Abfällen, Boden und Pflanzen und in Düngemitteln.

Für den Datenaustausch zwischen Bund und Ländern existiert das Integrierte Mess- und Informationssystem (IMIS) in der Bundesrepublik aufgebaut auf das beteiligten Institutionen und Behörden Zugriff haben. Alle gewonnenen Daten werden in eine zentrale Datenbank beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) eingegeben und stehen für Auswertungen und Lagebeurteilungen zur Verfügung. Messdaten aus der Umweltradioaktivitätsüberwachung sind aber auch für die Öffentlichkeit über das Geo-Portal des BfS zugänglich. Die erforderlichen Messungen und Probenahmen finden ständig statt und können beim Auftreten von erhöhten Messwerten intensiviert werden.

In-situ-Gammaspektrometrische Messung der Oberflächenkontamination des Bodens
In-situ Gammaspektrometrische Messung der Oberflächenkontamination des Bodens
Foto:  © LUNG440
In-situ-Gammaspektrometrische Messung der Oberflächenkontamination des Bodens
In-situ-Gammaspektrometrische Messung der Oberflächenkontamination des Bodens
Foto:  © LUNG440

Aufgrund der inzwischen kontinuierlichen Veröffentlichung relevanter Daten aus der Umweltradioaktivitätsüberwachung über das o. g. Geo-Portal sind stets aktuellere Daten und Informationen verfügbar, als dies z. B. durch die Erstellung von Berichten nach früherem Vorbild realisierbar wäre. Zusätzlich sind die Jahresberichte des BMU „Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung“ über die BfS-Online-Bibliothek verfügbar -> hier klicken.

Aus den Überwachungsdaten ist zu entnehmen, dass die Belastung der Umwelt und der Bevölkerung durch radioaktive Stoffe in Mecklenburg-Vorpommern vom Vorhandensein der natürlichen Radionuklide dominiert wird. Künstliche Radionuklide aus dem Reaktorunfall in Tschernobyl und den bis Mitte der 60er Jahre durchgeführten oberirdischen Kernwaffenversuchen sind zwar noch in verschiedenen Umweltmedien nachweisbar, liefern aber hier keinen nennenswerten Beitrag zur Strahlenexposition.