Moorschutz

Wiedervernässter Flusstalpolder: Trebeltal bei Beestland (A.Rolfs)
wiedervernässter Flusstalpolder:
Trebeltal bei Beestland
(A. Rolfs)
Torfmoorrasen
Torfmoosrasen in einem Torfstich nach Wiedervernässung:
Swinemoor auf der Insel Usedom
(A. Rolfs)

Konzept zum Schutz und zur Nutzung von Mooren

Seit dem Jahr 2000 verfügt das Land über ein "Konzept zum Bestand und zur Entwicklung der Moore in Mecklenburg-Vorpommern" (kurz: Moorschutzkonzept 2000). Politisch legitimiert ist es durch den Kabinettsbeschluss vom 12. März 2000 und die Kenntnisnahme seitens des Landtages im selben Jahr.
Nach Verabschiedung des Moorschutzkonzeptes Mecklenburg-Vorpommern wurden die dem Konzept zu Grunde liegenden ökologischen Zielstellungen des Bodenschutzes, des Naturschutzes, des Gewässerschutzes und des Klimaschutzes durch die europäischen Umweltrichtlinien konkretisiert. Ebenso änderten sich zum Ende der EU-Förderperiode 2000-2006 infolge der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik die betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die auf Moorstandorten wirtschaftenden Betriebe. Darüber hinaus fand die Klimarelevanz von Mooren und die nachhaltige Nutzung von wiedervernässten Mooren in den wissenschaftlichen und politischen Diskussionen immer mehr Beachtung. Aufgrund dieser Entwicklungen wurde das Konzept 2009 fortgeschrieben.

Im November 2015 wurde in einem Bericht des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz an den Agrarausschuss des Landtages Mecklenburg-Vorpommern unter anderem eine Zwischenbilanz zur Umsetzung des Konzepts zum Schutz und zur Nutzung der Moore gezogen.

Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen zum Schutz und zur Entwicklung von Mooren 2000-2006 (FöRi-Moorschutz)

In der EU-Förderperiode 2000-2006 wurden mit Mitteln des Europäischen Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft (EAGFL) sowie mit Mitteln aus dem Haushalt des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern Projekte zur Revitalisierung von Mooren finanziert. Hier finden Sie eine Übersicht der geförderten Projekte.

Richtlinie zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung von Gewässern und Feuchtlebensräumen 2007-2013 (FöRiGeF)

In der EU-Förderperiode 2007-2013 standen Mittel des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und aus dem Haushalt des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern für Maßnahmen zum Schutz, zur naturnahen Entwicklung und zur Wiederherstellung von Mooren zur Verfügung.
Es wurden insgesamt 23 Projekte bewilligt. Davon wurden 15 Projekte erfolgreich abgeschlossen, vier Projekte teilweise umgesetzt und vier Projekte abgebrochen. Das Finanzvolumen für alle Projekte beträgt 11.071.670,69 €. Davon wurden ca. 1,8 Mill. € für Planungen und Gutachten, ca. 4,8 Mill. € für Baumaßnahmen und ca. 4,5 Mill € für das Verfügbarmachen von Flächen, Maßnahmen zur Akzeptanzsteigerung und Eigenleistungen verbraucht. Mit diesen Mitteln konnten die Wasserstände auf insgesamt 2.731 ha Moorfläche angehoben werden, auf 2.218 ha mit dem Ziel der Wiederherstellung selbstregulierender, torfakkumulierender Ökosysteme und auf 513 ha mit der Absicht, artenreiche nasse Moorgrünländer zu entwickeln.

Bilanz der Moorrevitalisierungen in Mecklenburg-Vorpommern seit 1991

In Vorbereitung eines Kolloquiums zu Stand und Perspektiven des Moorschutzes in Mecklenburg-Vorpommern wurde im Jahr 2011 eine Übersicht der in Mecklenburg-Vorpommern seit 1991 umgesetzten Moorrevitalisierungsprojekte erstellt (Schiefelbein, U., Lenschow, U. & Otto, D. 2011: Moorrevitalisierungen in Mecklenburg-Vorpommern – eine Bilanz der letzten 20 Jahre. – Telma, Beih. 4: 73 – 84.). Diese Übersicht, die auf Angaben aus den Naturschutzbehörden, Literaturrecherchen und eigenen Kenntnissen basiert, wurde auf den aktuellen Stand (Ende 2015) gebracht.
In Mecklenburg-Vorpommern wurden seit 1991 Projekte zur Revitalisierung von Mooren auf einer Fläche von ca. 26.000 ha durchgeführt. Die Verteilung der Projekte im Land ist der untenstehenden Übersichtskarte zu entnehmen.