Geotourismuskarte zum Geopark

Die Geotourismuskarte des Geoparks wurde gemeinsam von Kollegen des Geologischen Dienstes im LUNG M-V und des Geowissenschaftlichen Vereins Neubrandenburg entwickelt (Börner et al., 2007, Abb. 2). Sie ist eine allgemeinverständliche, verbindende Kartendarstellung von Landschaftsgeschichte bzw. Oberflächengeologie und Zeugen kulturhistorischer Landschaftsnutzung. Dabei soll dem Nutzer die nachhaltige Verknüpfung zwischen stark geologisch beeinflussten Landschaftselementen wie Boden – Relief – Wasser – Rohstoffe und dem menschlichen Siedlungsverhalten während der letzten 25.000 Jahre transparent, bzw. für eine „sanfte“ touristische Nutzung zugänglich gemacht werden.

Karte Geopark 
Abb. 2 Die Geotourismuskarte für den Geopark Mecklenburgische Eiszeitlandschaft
Fig. 2 Geotouristic map geopark Mecklenburgian ice age landscape

Das Grundgerüst der Karte besteht aus:

  1. Darstellung und kurzer Erläuterung von Art und Entstehung von Landschaftselementen,
  2. Geotopen bzw. geologischen Sehenswürdigkeiten und kulturhistorischen Objekten,
  3. Darstellung der Verbindung zwischen natürlichen Rahmenbedingungen (Geologie/ Boden/ Hydrographie) und menschlichen Siedlungsverhalten Totenkult/ Wehranlagen/ Bergbau), 
  4. Überregionalen und lokalen  Rad- und Wanderwegen als Planungsgrundlage für thematisch orientierte Tagesausflüge im Geopark.

Der geologische Kartenhintergrund entspricht in übersichtlicher, generalisierter Form der geologischen Karte 1:200.000. Für eine leichtere Lesbarkeit und das bessere Verständnis wurden ähnliche Bildungen vereinfacht zusammengefasst. Dabei wurden die hochglazialen Bildungen von spätglazialen und holozänen Sedimenten getrennt, um dem Nutzer die zeitliche Abfolge von landschaftsgenetischen Prozessen verständlich zu machen. Die jüngere Landschaftsüberprägung durch den Menschen wird z.B. durch historische Industriebauten oder Abbauobjekte dargestellt. Diese Objekte zeigen vielfach den direkten Bezug zwischen Rohstoffressourcen und deren Verarbeitung wie z.B. die Nähe von Ziegeleien zu Tonlagerstätten. Wasser- und Windmühlen stehen für die enge Beziehung zwischen Geländemorphologie und der zumeist historischen Nutzung natürlicher Energie-Ressourcen. Die Karte enthält kulturhistorische Objekte, die eine Verbindung zwischen der geologischen Basis und der kulturhistorischen Entwicklung aufzeigen. Bei den dargestellten Kulturobjekten handelt es sich um eine selektive Auswahl aus einer Vielzahl archäologischer Fundstätten. Auf der Rückseite der Karte findet der Nutzer eine tabellarische Auflistung aller enthaltenen Objekte. Der Erläuterungstext beschreibt sowohl die Prozesse der Landschaftsgenese während der letzten Eiszeit wie auch die kulturhistorische Entwicklung dieses Raumes.