Baggergut

Studie zum Einsatz von gereiftem Nassbaggergut als Rekultivierungssubstrat in Deponieoberflächenabdichtungssystemen Mecklenburg-Vorpommerns

Seit dem Jahr 1990 wird aufbereitetes Baggergut aus dem Rostocker Hafen aufgrund seiner sehr guten Bodeneigenschaften (z.B. Wasserspeicherung, Nährstoffverhalten, Erosionsstabilität) im Deponiebau verwertet.

Im Auftrag des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern wurde das Steinbeis-Transferzentrum (STZ) Angewandte Landschaftsplanung in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Abfall- und Stoffstromwirtschaft der Universität Rostock beauftragt, Untersuchungen an vier repräsentativen, mit Baggergut abgedeckten Deponien Mecklenburg-Vorpommerns vorzunehmen.

Im Rahmen des Forschungsprojektes war festzustellen, ob und inwieweit sich die relevanten Einbauparameter bei den mit Baggergut abgedeckten Deponien vom Einbau bis zum Untersuchungszeitraum geändert haben. Zum anderen war über die ermittelten Daten zu beurteilen, ob Baggergut aus dem Rostocker Hafen auch zukünftig als Material für den Bau von Rekultivierungsschichten von Deponien unter Berücksichtigung des aktuell gültigen Deponierechts empfohlen werden kann.

Weiterhin wurde in der Industriellen Absetz- und Aufbereitungsanlage Rostock (IAA) frisch aufbereitetes Baggergut analog geprüft und Analysen und Erfahrungen der letzten 10 Jahre ausgewertet.

Die Ergebnisse des Forschungsprojektes sollen Behörden und Deponiebetreibern eine Diskussionsgrundlage und Entscheidungshilfe bezüglich der möglichen Verwertung von Rostocker Baggergut bei der Rekultivierung von Deponien geben.

 

Lysimeterversuche – Einsatz von gereiftem Baggergut zur Bodenverbesserung in der Landwirtschaft“

Für die Beurteilung des Stoffpfades Boden – Grundwasser sowie Boden – Pflanze beim Einsatz von gereiftem Baggergut als Bodenverbesserungsmittel in der Landwirtschaft wurde am Standort der Universität Rostock ein langjähriger Lysimeterversuch durchgeführt. Aufgrund seiner Herkunft aus dem Brackwasser stand im Mittelpunkt der Untersuchungen das Auswaschungsverhalten und -potential der Salzionen aus dem Baggergut. Trotz niedriger Schadstoffgehalte im Baggergut aus MV wurde wegen der hohen gesellschaftlichen Bedeutung auch Schwermetalle und organische Schadstoffe betrachtet. Der dritte Untersuchungsschwerpunkt bildete die Nährstoffverfügbarkeit aus dem Baggergut für die Pflanzen.