Pressemitteilung 02/23

30.01.2023, Nr. 02/23

Landesamt veröffentlicht „Daten zur Abfallwirtschaft 2021“

Die „Daten zur Abfallwirtschaft“, welche jährlich vom Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern (LUNG) veröffentlicht werden, liefern einen Überblick über die Abfallwirtschaft des Landes. Die Abfallbilanz 2021 gibt Auskünfte zur Abfallmengen-entwicklung und Entsorgung der Siedlungsabfälle, der gefährlichen Abfälle, der Bau- und Abbruchabfälle und den grenzüberschreitend verbrachten Abfällen. Außerdem werden die Entsorgungskosten der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger dargestellt.

Siedlungsabfallbilanz

Das Aufkommen an Restabfällen, die den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern (örE)1 2021 von privaten Haushaltungen und dem Kleingewerbe überlassen wurden, ist mit 380.050 t gegenüber dem Vorjahr um 2,4 % gesunken. Grund für die Abnahme sind vor allem geringere Sperrmüllmengen (81.878 t, minus 6,8 %). Das Pro-Kopf-Aufkommen an Haus- und Geschäftsmüll ist 2021 mit 179 kg pro Einwohner und Jahr geringfügig unter dem Niveau des Vorjahres (2020: 181 kg/E*a).

Die durch die örE 2021 getrennt erfasste Wertstoffmenge ist gegenüber dem Vorjahr geringfügig um 0,6 % auf 377.137 t gestiegen. Dies entspricht einem Wertstoffaufkommen von 234 kg pro Einwohner und Jahr (2020: 233 kg/E*a). Insbesondere die erfassten gemischten Verpackungen (74.293 t, plus 8,6 %) erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr.

Auch bei den Bioabfällen war eine moderate Zunahme zu verzeichnen (155.746 t, plus 2,6 %).

Die Entsorgungskosten der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger sind mit ca. 144 Mio. € gegenüber den Vorjahren gestiegen (2020: 138 Mio. €). Dies entspricht im Durchschnitt Entsorgungskosten von 89 € pro Einwohner und Jahr.

Bilanz gefährlicher Abfälle

Die Gesamtmenge der in Mecklenburg-Vorpommern erzeugten gefährlichen Abfälle hat gegenüber dem Vorjahr um 5,3 % auf 321.800 t abgenommen. Die Mengen aus dem Bau- und Abbruchbereich (einschließlich Aushub von verunreinigten Standorten) nehmen hier den größten Anteil mit 180.586 t ein. Von den erzeugten gefährlichen Abfällen wurden 102.332 t in anderen Bundesländern entsorgt.
Bei den in Mecklenburg-Vorpommern entsorgten gefährlichen Abfällen war eine Zunahme von 10,9 % auf 408.570 t zu verzeichnen. 189.102 t davon stammten aus anderen Bundesländern. Die Bau- und Abbruchabfälle (223.879 t) sowie die Abfälle aus Abfallbehandlungsanlagen, öffentlichen Abwasserbehandlungsanlagen und Wasserversorgung (113.471 t) stellen den größten Anteil der in Mecklenburg-Vorpommern entsorgten Abfälle dar.

Grenzüberschreitende Abfallverbringung

Im Jahr 2021 wurden insgesamt 69.426 t notifizierungspflichtige Abfälle (= genehmigungspflichtige Abfälle) aus anderen Staaten zur Entsorgung nach Mecklenburg-Vorpommern verbracht. Die importierte Abfallmenge ist gegenüber dem Vorjahr um 7,9 % gestiegen (2019: 64.349 t). Importiert wurde fast ausschließlich Altholz aus Dänemark, Finnland und Polen (61.851 t, entspricht ca. 89,1 % der Gesamtmenge). Diese Abfälle wurden in Mecklenburg-Vorpommern einer energetischen Verwertung als Brennstoff zugeführt (Entsorgungsverfahren R1).

Aus Mecklenburg-Vorpommern wurden im gleichen Zeitraum 74.433 t notifizierungspflichtige Abfälle ins Ausland verbracht (2020: 62.473 t). Dies entspricht einer Zunahme von 19,1 %. Damit übersteigt der Export erstmals die Importmengen. Hauptfraktion bei den Exportabfällen ist wie in den Vorjahren Ersatzbrennstoff, der zur energetischen Verwertung nach Dänemark und Schweden verbracht wurde (61.141 t, entsprechend 82,1 %).

Die Daten zur Abfallwirtschaft 2021 sind im Internet unter www.lung.mv-regierung.de (Fachinformationen Abfall) abrufbar.